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Kloster St. Johann Müstair

Der Prospekt der eindrücklichen Klosteranlage mit der Heiligkreuzkapelle (rechts im Bild). Nach zehnjähriger Restaurierung könnte sie am 14. September 2018 neu geweiht werden.

Faszinierend in der Heiligkreuzkapelle ist das NEBENeinander (in Tat und Wahrheit HINTEReinander) von Fresken aus ganz verschiedenen Zeitepochen. Es können teilweise bis zu 11 Malschichten nachgewiesen werden. Der gotische Kopf (links) ist einige hundert Jahre jünger als die Fragmente rechts, die aus der Gründungszeit des Klosters im 8.Jahrhundert stammen. 

Gegenwärtig wird das Fresko des Hauptaltars in der Klosterkirche restauriert. Dank einem Arbeitsgerüst können die Bilder aus nächster Nähe betrachtet werden. Dieses Sujet war die erste von L Dr. Rolf Gassmann gestalteten Weihnachtskarte und damit der Anfang dieser mehr als Dreissigjährigen Activity.


Der Reinerlös der Kartenaktion wird für diese Arbeiten verwendet. Sie dürften fünf Jahre dauern.

Da die Klosterkirche im Sommer auch als Pfarrkirche der Kirchgemeinde Müstair dient, wurde der Barockaltar für die Zeit der Restaurierung wieder aufgebaut. So wirkt die graue Abdeckung weniger trist und es kann ein bedeutendes Kunstwerk gezeigt werden, das lange Zeit als Hauptausschmückung der Klosterkirche Verwendung fand, bevor man Ende des 19. Jahrhunderts die Fresken wieder entdeckte.

Die genaue Untersuchung der Bausubstanz der Heiligkreuzkapelle hat verschiedene sensationelle Erkenntnisse gezeitigt. Entgegen früherer Vermutungen könnte durch die sogenannte Jahrringanalyse der Balken im Zwischenboden zwischen Ober- und Untergeschoss eindeutig nachgewiesen werden, dass die Kapelle zusammen mit der Klosterkirche zum Urbestand der Klosteranlage gehört.

Als erstes wurde mit die Fresken der Südapsis einer umfassenden Reinigung, Stabilisierung und massvollen Entfernung von später angefügten Malereien unterzogen. Die Restauratoren hatten Mitte der 50 Jahre des letzten Jahrhunderts nach Freilegung der Fresken Ergänzungen angebracht, um die Lesbarkeit der Fresken zu erhöhen. Dies geschah wenig massvoll, weshalb sich eine Korrektur aufdrängte. Das Resultat ist äusserst erfreulich. Es wurde viel Originalsubstanz freigelegt werden und die Farbenpracht deutlich erhöht werden.

Heiligkreuzkapelle.